BUND Kreisgruppe Düren

Nistkastenaktion in der Kastanienallee am Rurdamm

08. März 2016 | Artenschutz, KG Düren, Lebensräume, Naturschutz

Aktive der BUND Kreisgruppe Düren und der Bürgerinitiative Kastanienallee Rurdamm ermöglichen Meisen neue Nistplätze, um die Miniermotte, zum Schutz der Kastanien, einzudämmen.

Zum Schutz der Kastanien wurden Meisenkästen in der Allee am Rurdamm aufgehängt. So können die Meisen die für Kastanien schädlichen Miniermotten fressen. Zum Schutz der Kastanien wurden Meisenkästen in der Allee am Rurdamm aufgehängt. So können die Meisen die für Kastanien schädlichen Miniermotten fressen.  (BUND Düren)

"Gerade mal drei Stunden hat´s gedauert, da waren die ersten Kästen bewohnt," so Daniel Moser von der Bürgerinitiative (BI) Kastanienallee Rurdamm. Am Samstag, den 20. Februar 2015, befestigten er und seine Mitstreiter*innen von der BI sowie zahlreiche Freiwillige über 70 Nistkästen an der vermutlich längsten Kastanienallee Deutschlands.

Ungefähr alle 30 Meter hängt nun ein Nistkasten für Meisen, in kürzeren Abständen auch einige für Höhlenbrüter. Die BUND Kreisgruppe Düren unterstützte diese Aktion. Der Vorsitzende Walter Jordans stellte hierfür 20 Bausätze des BUND Nistkastens zur Verfügung, die von Kindern und Jugendliche der Realschule Jülich, des Roncalli-Jugendtreffs sowie des integrativen Kindergarten St. Rochus zusammengebaut und daraus richtige  Kunstwerke geschaffen haben.

"Ich war tags darauf wie jeden Sonntag walken und habe an vier Kästen beobachtet, dass die Meisen wohl auf der Suche nach einer schönen Wohnung sind. Ich bin auch  total begeistert. Die Nistkästen sind ein echter Hingucker," so Gabi Frinken von der BI.

Die Kastanien an der Rur sind von der Miniermotte (Gracillariidae), auch Balkanminiermotte genannt, befallen. Die Raupen und Puppen der Miniermotte haften ausschließlich am Laub der weißblühenden gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Die schnelle Vermehrung der Miniermotte ließ sich bislang dadurch erklären, dass die Miniermotte in Mitteleuropa nur wenige natürliche Feinde hat oder mögliche Fressfeinde die Miniermotte noch nicht als Nahrungsangebot angenommen haben.  In stadtnahen Gebieten stehen Vögel immer weniger Insekten als Nahrungsquelle zur Verfügung. Heute weiß man, dass zum Beispiel Meisen auch gerne Miniermotten fressen.

"Mit den Meisen-Nistkästen möchten wir, die natürlichen Feinde der Miniermotte an den Rurdamm locken und damit zur Gesundung der Kastanien beitragen. Auch in diesem Jahr, Samstag nach Allerheiligen, werden wir wieder eine Laubsammelaktion durchführen, bei denen viele Helfer*innen willkommen sind. Außerdem haben wir im nächsten Frühjahr den Ornithologen Oliver Krischer MdB für eine Vogelstimmenexkursion angefragt und hoffen, dass auch viele Nistkastenerbauer*innen an der Aktion teilnehmen und die Vogelwelt kennenlernen", so Emily Willkomm-Laufs, ebenfalls Mitglied in der BI.

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