BUND Kreisgruppe Düren

Offener Brief an die Fraktionen im Gemeinderat Langerwehe vom 24.01.2023

03. Februar 2023

Sehr geehrte Ratsmitglieder, Langerwehe, die VertreterInnen von BUND und LUNA in Langerwehe sind enttäuscht bis entsetzt über die Abstimmung zum Klimaschutzkonzept in der letzten Umweltausschusssitzung.

Sehr geehrte Ratsmitglieder, Langerwehe, die VertreterInnen von BUND und LUNA in Langerwehe sind enttäuscht bis entsetzt über die Abstimmung zum Klimaschutzkonzept in der letzten Umweltausschusssitzung.

Das von den Mehrheitsfraktionen CDU und SPD dem Rat der Gemeinde empfohlene Klimaschutz-Szenario läuft auf eine Erderwärmung von mehr als 3,5 C hinaus und ist infolgedessen nicht zukunftsfähig und nicht enkeltauglich. Ein CO2-Reduktionspfad, der erst nach 2050 auf eine CO2-Vermeidung hinausläuft, wie sie ihn beschlossen haben kann unsere Erde bzw. die Menschheit nicht verkraften.

Dadurch werden Dürren, Stürme, Starkregenereignisse billigend in Kauf genommen, die nicht mehr beherrschbar sind und weite Teile der Erde unbewohnbar machen. Die Folgen sind Tote, Flucht und Vertreibung und wahrscheinlich ein gnadenloser Krieg um die letzten Ressourcen und die letzten noch bewohnbaren Zonen der Erde.

Die von Ihnen vorgebrachten Argumente, die Ziele der ambitionierteren Szenarien seien nicht erreichbar, von einer Kommune nicht beeinflussbar, sozial nicht zumutbar, greifen zu kurz und drücken eine Resignation und Verzagtheit aus, die für die nachkommenden Generationen nicht akzeptabel sein können.

Wir gehören zu den Generationen, die diese Klimakatastrophe maßgeblich mit verursacht haben, vom ungehemmten Wachstum, Konsum und Ressourcenverbrauch profitiert haben und jetzt in der Verpflichtung stehen, alles zu tun um das Schlimmste noch zu vermeiden.

Die UN, die EU, der Bund, das Land, der Kreis geben sich weitaus ambitioniertere Ziele, ohne mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass das alles noch erreichbar sein wird. Das sollten wir uns in Langerwehe zum Vorbild nehmen und das Klimaschutzszenario beschließen, das eine CO2-Reduktion bis wenigstens 2045 vorsieht, d.h. Zieloption B (= Bund). Die aktuelle Beschlusslage lautet, den Kreis bei seiner Klimaschutzpolitik (entspricht der Zieloption A) unterstützen zu wollen. Der vom Ausschuss empfohlene Beschlussvorschlag widerspricht der aktuellen Beschlusslage. Das ist zu beanstanden...

Wir haben auch in Langerwehe die Chance, die Energiewende mit Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Geothermie so ambitioniert voranzutreiben, dass auch bei uns die Klimaneutralität erreicht wird. Andere Kommunen machen es vor (www.energiekommune.de, www.steinfurt.de, Beispiel Simmerath DZ 24.1.23, u.v.m.) Wir fordern die Mehrheitsfraktionen CDU und SPD auf, zur Abstimmung über diese Menschheitsfrage nicht auf die sonst übliche Fraktionsdisziplin zu bestehen und die Abstimmung freizugeben, so dass jedes Ratsmitglied nach eigener Abwägung und eigener Gewissensentscheidung abstimmen kann.

In der Hoffnung auf eine Neubewertung verbleiben wir mit (umwelt)freundlichen Grüßen

gez. Walter Jordans (AK-Klima & Energie BUND)

gez. Ulrich Böke (Vorsitzender LUNA)

gez. Lothar Kurth (Vors. BUND Langerwehe-Inden)

gez. Stefan Pohl (AK-Gebäudesanierung LUNA)

gez. Daniel Müllers (AK-Stromspeicher LUNA)

gez. Ansgar Delahaye (AK-Solarenergie LUNA)

gez. A. Schneider (AK-Umweltpädagogik)

gez. Georg Abschlag (AK-Wasserschule & JaKoGa)

gez. Jörg v.d.Weiden (Vorstand LUNA)

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