BUND Kreisgruppe Düren

BMW I3 - gefahren seit 2016

29. September 2018

Erfahrungsbericht zur E-Mobilität des BUND-Mitglieds Herbert Stolberg

Wir kauften unseren BMW I3 11/2016. Das besondere am I3 ist sein Extender. Dahinter verbirgt sich ganz einfach ein Stromaggregat. Im Wagen eingebaut ist ein Stromaggregat mit einem 600ccm großen Benzinmotor. Da BMW diese Kombination als Hybridtechnik angemeldet hat, ist dies das einzige Stromaggregat für das man KFZ-Steuer zahlen muss. Dies bestätigt mir auf meine Anfrage hin das Hauptzollamt Münster.

 Im Juli 2017 hörte ich auf meiner Fahrt nach Eschweiler eigenartige knackende Geräusche. Ich drehte um und fuhr zu meinem Arbeitspatz zurück. Auf der sehr vorsichtig genommenen Fahrstrecke hörte ich ein metallisches Klingen, wie wenn Schrauben auf Metall fallen. Der Wagen war bei einer Rückrufaktion übersehen worden. Der Schaden war erheblich. Alle Reparaturen wurden von BMW ohne Rückfragen übernommen. Wir konnten unser Auto frisch repariert und mit neuen Ersatzteilen versehen abholen. Seit dieser Zeit läuft der Wagen einwandfrei. Das besonders Schöne an diesen E-Auto ist die Gewissheit, dass man nie wegen Strommangel stehenbleiben kann. Sobald die letzten 7 km angezeigt werden, spring das Stromaggregat an und produziert soviel Strom, dass alle Verbrauchen einwandfrei funktionieren. 

Die Urangst der Elokrofahrer*innen ist damit vom Tisch. Es ist ein tolles Auto, es gibt im I3 nichts was Benziner nicht auch hätten. Es ist allerdings ein 4-Sitzer. Der Kofferraum ist klein, weil der Boden dort hoch ist. Ein Kinderwagen passt so gerade hinein. Es wäre für eine Familie mit zwei Kindern schon ein Akt mit Koffern in Urlaub zu fahren. Sicher, wenn man die Sitze nach vorne klappt ist ausreichend Stauraum da, aber wo sitzen dann die Kinder? Ein Dauerproblem ist das rasche Beschlagen der Frontscheibe, wenn es draußen kalt und nass ist. Dann spielt man das bekannte Spiel "Tausche km gegen freie Sicht". Da man das Stromaggregat bei sich hat geht das ganz gut zu regeln.

Wir haben den Wagen in Paderborn gekauft, sind 140 km mit dem Akku gefahren und haben dann zwei mal 8 l Benzin getankt, dann waren wir in Hürtengenwald. Aber als umweltbewusster Fahrer*in fährt man nicht  gerne auf Benzin. Jetzt gibt es an den Autobahnraststätten Ladesäulen und man kann nachladen, wenn man eine Pause macht. Die Ladeanzeige ist sehr genau und warnt, wenn man eine Strecke im Navi eingibt die weiter ist, als es die momentane Ladung erlaubt, dann zeigt das Navi die nächste Ladesäule an und auch den Weg dorthin. Beim Kauf ist ein Ladekabel für die normale Steckdose dabei. Zusätzlich gibt es eine Schnellladesteckdose. Ein Ladekabel für die normale Ladesäule muss man für ca. 180 € selbst kaufen. Will man zu Haus schnell laden brauch man eine Ladebox mit 380 V Drehstrom. 

Leider gibt es nach Auskunft im Fachhandel für den I3 keinen Dachgepäckträger und keine Anhängerkupplung., was sehr schade ist.

Der I3 ist ein Fahrzeug für weitere Strecken. Eine Fahrt nach Berlin oder München fährt man lieber mit dem ICE  mit grünem Strom. Entscheidend für uns war, die Gewissheit immer wieder, mit und ohne Ladesäule ohne Bangen nach Hause zu kommen und keinen unerschwinglichen Wagen aus Amerika kaufen zu müssen. 

Zur Übersicht