BUND Kreisgruppe Düren

Peugeot Ion - Fahrt seit 10/2014

09. Mai 2018

Erfahrungsbericht zur E-Mobilität des BUND-Mitglieds Herbert Stolberg

Nachdem wir so gute Erfahrung mit unserem Renault Twist gemacht hatten, fassten wir uns ein Herz und kauften einen gebrauchten Peugeot Ion. Active. Dr Wagen war 5/2011 angemeldet worden und hatte 16500 km gelaufen. Wir fanden, für 13000 € war der Wagen seinen Preis wert. Das war schon ein Schritt in Richtung "richtiges" Auto. Einen Förderung gab es damals nicht. Weil wir in Hürtgenwald wohnen, kamen für 500 € noch einmal mal Felgen und Winterreifen dazu. Der Wagen hatte rundum Scheiben, ein Radio, einen CD Player, eine Heizung und Belüftung gehen beschlagene Scheiben. Vor allem angenehm, der Kofferraum. Wenn man die hinteren Sitze herunterklappt kann man bis zu 2,5 m lange Bretter oder Balken transportieren. Wir saßen wieder nebeneinander und konnten auch noch zwei Leute mitnehmen.

Da die Akkus mitgebaut waren, fiel die Miete weg. Dafür bezahlten wir ab 2016 45 € KFZ-Steuer. 2015 fuhren wir 12000 km und zahlten bei einem Arbeitspreis vom 26,65 Cent/KWh und einem Grundpreis von 8,90 € rund 500 € für den Stromverbrauch. Der Verbrauch liegt höher, weil wir auf der Rückfahrt immer die Berge nach Hürtgenwald vor uns haben. Mitgeliefert wird ein Kabel zum Anschluss an die Haussteckdose, zusätzlich kaufen mussten wir ein Ladekabel für die Ladesäulen. Die Kosten betrugen damals 553 €. Jetzt erhält man diese Kabel für ca. 180 €. Unsere Inspektion wurde mit 118,80 abgerechnet.

Richtig teuer wurde es im Dezember 2017, da streikte unser Peugeot und eine Reparatur von 3397,96 € wurde fällig. Der Elektrische Wandler war defekt und musste erneuert werden. Jetzt läuft der Wagen wieder einwandfrei. Durch das stärkere Akku waren jetzt weitere Fahrten möglich und mit dem neuen Ladekabel trauten wir uns auf noch weitere Strecken, weil wir jetzt nach-laden konnten. Das größte Problem für die Ladeinfrastruktur sind die Diesel- und Benzinfahrzeuge. Immer wieder parken die Besitzer*innen in den Ladebuchten und unsereiner kommt nicht an die Ladesäule heran. Es sollen ja jetzt deutlich mehr Säulen aufgestellt werden aber dieses Problem der Falschparker*innen müsste besser kontrolliert werden.

Jetzt haben wir 82000 km zurückgelegt und wollen unseren Peugeot Ion nicht missen. Mit diesem Auto kann man Transporte aller Art durchführen und genießt das geräuschlose Dahingleiten auf den Straßen. In Eschweiler und Düren kann man kostenlos in der maximaler Parkdauer vor Ort parken, sehr angenehm. Der Ion ist ebenfalls ein Randstadtauto, mit der Stadt wird es schwer fallen nachts sein Auto zu laden. Man braucht halt viele Ladesäulen an den Straßenlaternen, das wäre ein großer Schritt nach vorne.

Im Winter wird es unbequem im Ion. Bei eisigen Temperaturen kämpft man mit beschlagenen Scheiben. Es stellt sich die Frage, wie viel km Fahrstrecke kann ich opfern für eine freie Scheiben und etwas Wärme. Auch hier heißt es warm anziehen. Die groben Winterreifen kosten zusätzlich Fahrstrecke. Die tatsächliche Fahrstrecke sinkt dann gerne mal auch 70 km. Mal eben nach Köln fahren ist nicht möglich, denn das Lade-App zeigt dir an, wo Ladesäulen sind und das sind echt wenige in Köln. Da größte Problem sind wieder die anderen Autofahrer, die in ihrer Parkplatznot die Ladesäulen blockieren.       

Leider gibt es für den Ion nach Auskunft des Fachhandels keine Gepäckträger und keine Anhängerkupplung, was sehr schade ist.

Wir möchten unseren Ion nicht mehr missen und sind froh ihn gekauft zu haben, auch wenn diese teure Reparatur von 3300 € angefallen war. Wir wissen, dass der Radius besonders im Winter begrenzt ist und fahren dann lange Strecken mit der Bahn. 

Grundsätzlich sollte man keine Angst haben auch ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen. Einmal ist es viel billiger und fährt genau so gut. Verrechnet man die teuren Pflichtinspektionen zur Erhaltung der Garantie mit einer Reparatur eines Gebrauchtfahrzeuges kommt man auch nicht schlecht weg. Zudem ist es für das Klima deutlich besser, gebrauchte Artikel zu kaufen und zu reparieren, da die Herstellung neuer Fahrzeuge erhebliche CO2 Mengen verbraucht. 

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